Der Weg vom Rohling zum Objekt
Um eine ungefähre Vorstellung vom Farbverlauf im rohen Stein zu bekommen, kann man diesen einfach mit Wasser anfeuchten. Hat man sich auf die spätere Form des Objektes festgelegt, sägt man zunächst eine gerade Standfläche mit einer Steinsäge/Fuchsschwanz/Fliesendraht am Rohling. Nun kann man sich bei Bedarf die gedachte Form des Objektes auf dem Stein vorzeichnen. Grobe Überstände kann man nun wieder mit einer Säge entfernen und sich dann mit groben Feilen und Raspeln verschiedenster Größen und Formen und Meißeln und Hohlbeiteln an die Endform heranarbeiten. Manchmal kann auch der Einsatz einer Bohrmaschine mit verschiedenen Aufsätzen sinnvoll sein und die Arbeit erleichtern. Es besteht dabei allerdings immer die Gefahr, dass der Stein splittert oder zerbricht. Danach wird die gesamte Oberfläche des Objektes noch einmal mit feinen Feilen überarbeitet und dann mit Schmiergelpapier der Körnung 100 – 120 geschliffen.
Nun beginnt der Nassschliff. Er besteht aus 3 Stufen. Das gesamte Objekt wird an allen glatt gewünschten Bereichen zuerst sehr sorgfältig mit Nassschleifpapier der Körnung 400, danach mit der Körnung 600 und zum Schluss mit der Körnung 1200 geschliffen. Dabei ist natürlich der Stein ständig feucht zu halten und immer wieder abzuspülen. Nach jeder Nassschliffstufe ist nun im feuchten Zustand der endgültige Farbverlauf im Stein/Objekt besser zu erkennen, als würde mit jeder Stufe ein weiterer Grauschleier vom Stein entfernt werden.
Bevor man zum letzten Arbeitsabschnitt kommt, sollte nun das geschliffene Objekt komplett trocknen. Danach erst wird es mit speziellem Specksteinpolieröl intensiv so lange mit einem weichen, fusselfreien Tuch eingerieben, bis nach dem Trocknen kein Grauschleier mehr auftritt = bis der Stein keinen „Durst“ mehr hat. Nun wird das ganze Objekt noch einmal mit einem sehr weichen Tuch zum Glänzen poliert.
Tipps zur Pflege der Specksteinskulptur:
- Beim Berühren / Bewegen / Tragen der Skulptur möglichst keinen Schmuck an den Händen tragen (Gefahr von Kratzern!).
Bitte auch Vorsicht bei sehr langen / scharfkantigen Fingernägeln!
- Die Skulptur nur mit einem weichen , trockenen Tuch reinigen (evtl. die Skulptur „anhauchen“ und mit dem Tuch nachpolieren).
- Auf Putzmittel und Microfasertücher bitte verzichten, da sie das Polituröl entfernen könnten, und dadurch die Steinoberfläche stumpf und grau wirken würde.
- Sollte doch einmal ein kleinerer Kratzer entstehen…keine Panik! Einfach ein Wattestäbchen mit etwas Speiseöl (ruhig preisgünstig und farblos) tränken und damit den Kratzer betupfen. Das Öl einige Zeit einwirken lassen und die Rückstände mit einem weichem Tuch entfernen, nachpolieren. So kann man den Kratzer zumindest farblich so ausgleichen, dass er nicht sofort als weißer Strich ins Auge fällt!